Das Poster flĂĽstert, nicht schreit

♥ RE:BELLE RICH™ by NEWWOMANINTHESHOP

📍Betonhalle, Location 1 | 11:03 Uhr | Licht: zart, gefährlich perfekt

Der Raum riecht nach Staub und Geschichte. Die Fenster halb zerbrochen, das Licht schneidet schräg durch den Nebel wie ein Cutter durch Seide.

Mira steht im weißen Kleid inmitten des Raums. Stiefel an, Rücken gerade, Augen offen – aber nicht sicher.

„Was soll ich machen?“, fragt sie.

Ben antwortet nicht. Er hebt nur die Kamera. Klick. Klick. Kein „Lächeln“. Kein „Dreh dich mal“. Nur Raum. Mensch. Moment.

Belle lehnt an der Wand, die Arme verschränkt. Sie sagt:

„Du bewegst dich. Nicht für uns. Für dich.“

Mira beginnt zu gehen. Dann bleibt sie stehen. Dann dreht sie sich langsam, wie jemand, der versucht, sich selbst zu begegnen. Ihre Silhouette trifft auf den Schmutz der Wand – und plötzlich ist sie Teil davon. Kein Model. Kein Post. Nur Mira.

„Was denkst du gerade?“, fragt Lena, die am Rand mitnotiert.

„Ich weiß nicht mehr, ob ich Kaffee trinke, weil ich ihn mag – oder weil er gut aussieht.“

Belle nickt. „Das ist die Geschichte.“

Paula hat Tränen in den Augen, aber sagt nichts. Marco murmelt: „Das ist keine Szene. Das ist Wahrheit auf Zelluloid.“


Das Bild, das Ben einfängt, ist still. Und genau deshalb laut.


đź–¤ Morgen: Mira klettert. Und findet dabei etwas, das sie nie gesucht hat.

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